Das Verfahren nutzt ein granuläres Sorbens, durch das die Sole langsam durchströmt wird. Unter den Bedingungen hoher Salzkonzentrationen bindet Lithium bevorzugt an die Oberfläche des Sorbens. In einem nächsten Schritt wird das Material mit Süßwasser gespült – dadurch wird das Lithium wieder freigesetzt und in hochkonzentrierter Form gewonnen. Dieser einfache Wechsel zwischen Sole- und Süßwasserbedingungen macht teure Chemikalien, komplexe Membransysteme oder energieintensive Verdampfungsprozesse überflüssig.

Die Vorteile im Überblick

• Extrem niedrige Investitionskosten durch einfache Technik und Nutzung vorhandener Infrastruktur (z. B. Pufferteiche in Geothermieanlagen).
• Keine teuren Betriebsmittel notwendig, es werden weder Spezialchemikalien noch aufwändige Regenerationsverfahren gebraucht.
• Ökologisch verträglich dank Einsatz massenverfügbarer Materialien wie Kalk oder Dolomit.
• Einfache Integration in bestehende Geothermie- und Erdgasprozesse.

Ein besonderes Potenzial liegt in der Nutzung von Nebenströmen der tiefen Geothermie, beispielsweise im Rheingraben. Dort wird Thermalwasser aus mehreren Kilometern Tiefe gefördert, um Wärme für Strom- und Heizkraftwerke bereitzustellen. Unser Verfahren erlaubt es, diesen Solestrom zusätzlich für die Lithium-Gewinnung zu nutzen – ohne den Wärmebetrieb zu beeinträchtigen. So entsteht eine Kombination von erneuerbarer Energieproduktion und Rohstoffgewinnung, die Deutschland unabhängiger von Importen macht und zugleich die Wertschöpfung in der Region stärkt.

Ausblick

Mit der Patenterteilung erhält die Lithiumgewinnung in Deutschland neuen Auftrieb. Das Verfahren eröffnet die Möglichkeit, Lithium direkt dort zu extrahieren, wo Solen ohnehin als Nebenstrom anfallen – regional, nachhaltig und kostengünstig. Damit entsteht ein wichtiger Baustein für die flächendeckende Versorgung des Zukunftsmarkts Batterien und Elektromobilität.

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